Spišská Nová Ves
Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1268. Die Stadt entstand durch das Zusammenwachsen des alten slowakischen Dorfes „Iglov“ und des neueren deutschen Dorfes „Nová Ves“ – Neudorf. Auf einer Fläche von 66,67 km2 leben ungefähr 38 000 Einwohner. Spišská Nová Ves ist eine Kreisstadt, ein kultur-gesellschaftliches, administratives und wirtschaftliches Zentrum der Südlichen Zips. Die Stadt ist ein idealer Ausgangspunkt für die Liebhaber der Touristik und die Bewunderer der Denkmäler der Gotischen Route und der Eisernen Route, oder der Denkmäler der UNESCOListe des Welterbes, die sich in der Zips befinden.
DENKMÄLER: Die Naturschönheiten des Nationalparks Slowakisches Paradies in unmittelbarer Umgebung der Stadt werden durch eine Menge von historisch hochwertigen Objekten ergänzt. Die Mehrheit von ihnen befindet sich auf dem Linsenförmigen Rathausplatz (Radničné námestie), welcher zu den schönsten in der Slowakei zählt und zu den längsten dieser Art. Die Stadt ist seit 1992 eine städtische Denkmalzone. Die Dominante der Stadt ist der neugotische Turm der römisch-katholischen Pfarrkirche Himmelfahrt Mariä aus dem 14. Jahrhundert, erbaut in den Jahren 1893 – 1894. Dank der Höhe von 87 m ist es der höchste Kirchenturm in der Slowakei. Auf den vier Seiten des Turmes befinden sich 7 Uhren-Zifferblätter, welche von nur einem Uhrwerk angetrieben werden. Der Turm bietet einen wunderschönen Ausblick. Bei dem Aufgang kann man die fünf Glocken bewundern (die älteste aus dem Jahre 1486). Bemerkenswert ist auch das klassizistische Rathaus (1777 – 1779) mit imposantem, über zwei Stockwerke reichendem Festsaal. Im Erdgeschoß können sie die ursprüngliche Statue der Unbefleckten Maria – Immaculata sehen, welche seit 1724 auf der unweit vom Rathaus stehenden Mariensäule im Stadtzentrum gestanden ist. Das Provinzhaus zieht die Aufmerksamkeit an sich vor allem durch die einzigartige rokoko Stuckierung der Hauptfassade. Das Haus erinnert an die Zeit, als Spišská Nová Ves Sitz der Organe der Provinz der XIII, später dann XVI zipser Städte war. Seit Mittelalter bis in das Jahr 1777 diente das Gebäude als Rathaus, heutzutage ist es Sitz des Zipser Museums (Múzeum Spiša).
Die evangelische Kirche auf einem kreuzförmigen Grundriss wurde in den Jahren 1790 – 1796 im klassizistischen Stil erbaut. Dank ihrer hervorragenden Akustik ist die Kirche ein beliebtes Ort für Konzerte und Festivals der klassischen Musik und der Orgelmusik. Im Inneren befinden sich die Statuen der vier Evangelisten (hl. Johannes, hl. Lukas, hl. Markus, hl. Matthäus). Die Kopien dieser Statuen flankieren das Eingangstor in den städtischen Friedhof.
Bemerkenswert ist auch das Jugendstil-Gebäude der Redoute (1902 – 1905). In der ganzen Slowakei gibt es nur 8 Gebäuden dieser Art. In der Mitte des Baus befindet sich ein wunderschöner Konzertsaal. Die Redoute ist Hauptsitz des Zipser Theaters (Spišské divadlo) , des Städtischen Kulturzentrums, eines lokalen Fernsehens „Redoute“ und auch ein Restaurant mit Caffé befindet sich in den Räumlichkeiten der Redoute. Auf der Levočská Straße steht die zweitälteste Kirche der Stadt – römisch-katholische Kirche der Unbefleckten Empfängnis Mariä (genannt auch Slowakische Kirche) mit Barockschmuck. Ursprünglich handelte sich um eine Kapelle aus dem Beginn des 14. Jahrhunderts.
Der typisch byzantinische Schmuck bezaubert sie in dem neuen griechisch-katholischen Tempel der Verklärung der Herrn. Der Stolz der Kirche ist das einzigartige Mosaikwerk der Schule von Marko Rupnik aus Centro Aletti in Rom, wessen Werke man in Fátima, Lourdes oder in Vatikan bewundern kann.
Im Stadtteil Sídlisko Západ (Siedlung West) nahe zum Dorf Smižany steht die römischkatholische Kirche der Göttlichen Barmherzigkeit. Im Inneren der Kirche befindet sich das größte gläserne Kreuz in einer Kirche auf der Welt (5,6 m hoch, 3,6 m Spannbreite). Die Kirche ist ein Pilgerort. Es befinden sich hier die Reliquien von drei Heiligen und eine in der Slowakei seltene Ausstellung der Geschenke für den Papst Johannes Paul II.
Der jüdische Friedhof im östlichen Teil der Stadt ist das letzte erhaltene Denkmal der jüdischen Kultur in der Stadt. Das älteste Grab ist aus dem Jahre 1880, das jüngste aus dem Jahre 1961. Der Friedhof ist Bestandteil der Slowakischen Route des jüdischen Kulturerbe.
MERKWÜRDIGKEITEN: Bei dem Rathaus befindet sich eine Gedenkstätte Namens „Stelle der Wünsche“ – es ist eine Erinnerung an die erste gotische Glockengießer-Werkstatt in der Zips, gegründet in der Stadt in dem Jahre 1357 durch Meister Konrad. Hier können sie ihre geheime Wünsche äußern und durch das Klingeln auf eine kleine Glocke sie zum Himmel schicken, oder können sie auch eine mittelalterliche Glocke berühren, die in Konrads' Werkstatt an der Wende des 14. und 15. Jahrhunderts gegossen wurde. In Spišská Nová Ves finden sie auch einen der vier slowakischen Tiergärten. ANFAHRT: In der Stadt ist ein Busbahnhof für Überlandbusse, Fernbusse und internationalen Verkehr und ein Bahnhof auf dem Weg Bratislava – Žilina – Košice.